Nudel-Kugel mit Ziegenkäse und Amarenakirschen

Kugel ist ein ganz besonderes Essen. Deshalb habe ich ihm schon einen ganzen Artikel gewidmet, den kann man hier nachlesen:
Der Nudel-Kugel

Ganz neu war mir, dass nach neuen Interpretationen der Kabbala-Mystik dem Kugel besondere Kräfte nachgesagt werden. In einem Artikel über diese Speise in der „New York Times“ steht: „Offensichtlich ist der spirituelle Höhepunkt der Mahlzeit das Opfer des Kugels… in diesem Moment hat der Rabbiner die Gabe, Gesundheit und Nahrung zu geben und sogar Paaren bei der Empfängnis zu helfen.“

Im gleichen Artikel kann man erfahren, dass Brooklyn das Zentrum der amerikanischen Kugel-Küche ist. Beim Hungarian Kosher Catering im Borough Park gibt es 18 verschiedene Sorten zum Verkauf! Apfel-Nudel-Kugel, Salz-und-Pfeffer-Kugel, Brokkoli-Kugel, Moderner „Designer“-Dreischicht-Kugel mit Süßkartoffel, Brokkoli & Karfiol in der Kategorie pikanter Kugel. Auf der süßen Seite gibt es zum Beispiel Heidelbeere- oder Rhabarber-Kugel.

Ich stelle hier einen Kugel mit eingelegten Kirschen vor, weil ich den am liebsten mag. Die Früchte kann man je nach Saison variieren oder ersetzt sie ganz traditionell durch Rosinen. Den Zucker habe ich im Vergleich zu amerikanischen Rezepten etwas reduziert, die Süße der Amerenakirschen gleicht das wieder aus.

Zutaten
450 g Bandnudeln mit Ei (zum Selbermachen gibt es hier eine Anleitung)
50 g Butter
200 g Ziegenkäse
450 g Topfen
200 g Zucker
8 Eier
1 Vanilleschote oder 1 TL Vanilleextrakt
200 g Amarenakirschen
200 g eingelegte Kirschen

Equipment
Gugelhupfform: 2,5-l-Form / 24 cm Durchmesser

Zubereitung
Den Ofen auf 189°C vorheizen. Die Gugelhupfform einfetten und bemehlen.

Für Kugel bevorzuge ich Bandnudel, es geht aber mit jeder Art von Eiernudeln. Die Nudeln in viel Wasser kochen, man rechnet ein Liter Wasser pro 100 Gramm Nudeln. Ausreichend salzen, da gilt die Faustregel: 1 EL Salz pro Liter Wasser. Die Nudeln sollten extra „al dente“ sein. Meine Kochzeit war fünf Minuten. Wasser abgießen, 5 EL vom Nudelwasser zurückbehalten. Butter in eine sehr große Schüssel geben. Nudeln abseihen und in die Schüssel mit der Butter leeren. Butter gut unter die Nudeln heben, bis sie ganz geschmolzen ist, so kleben die Nudeln nicht zusammen. Das ist bei klassischen Nudelgerichten verpönt, hier aber wichtig , damit die Nudeln nicht zusammenkleben. Nudeln beiseitestellen und abkühlen lassen.

In eine große Schüssel Ziegenkäse und Zucker geben, mit einem elektrischen Handmixer weichrühren. Wer wie ich Ziegenkäse mit Haut hat, wird ein paar Bröckerln haben, wer das nicht mag, unbedingt Ziegenkäse ohne Haut kaufen. Den Topfen einrühren. Die Eier einzeln hinzufügen und zwischen den Zugaben immer gut mixen.

Vanilleschote auskratzen und zum Mix geben oder den Teelöffel Vanilleextrakt dazugeben. Amerenakirschen und eingelegte Kirschen gut abtropfen lassen und unterheben. Wer mag, eine Handvoll zurückbehalten und auf den Boden der Gugelhupfform streuen. Alles vorsichtig mit den Nudeln mischen.

In die vorbereitete Gugelhupform geben, und die Masse wird nun 40 Minuten mit und zehn bis 20 Minuten ohne Alufolie gebacken oder so lange, bis man eine schöne braune Kruste obendrauf hat. Zehn Minuten abkühlen lassen und dann vorsichtig auf eine Platte stürzen.

Wer mag, kann die Kugel mit cremig gerührtem Sauerrahm und Amerenakirschen oder frischen Früchten servieren.

„Be´Teavon“ (= hebr.), „Es gezunderheyt“ (= Jiddisch) oder Guten Appetit!



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After Eight – coole Joghurtschale für heiße Sommertage

Eine Joghurt-Kaltschale, die, etwas ungewöhnlich, mit Minze, Schokolade und Spirulina verfeinert ist. Der frische Minzgeschmack ist vielleicht etwas intensiv auf den ersten Löffel. Aber ganz ehrlich: Es ist mein momentanes Lieblingsdessert. Und dabei sogar noch gesund, mit Joghurt (also einem Ferment) und dem in meiner Vorratskammer neuen Spirulina.

Spirulina ist eine der ältesten Lebensformen auf dieser Erde. Umgangssprachlich werden zwei Arten von Bakterien so bezeichnet: Arthrospira platensis und Arthrospira maxima. Der Name „Spirulina“ leitet sich vom lateinischen „spira“ ab, da die Bakterien normalerweise spiralförmig sind. Ein anderer gängiger Name für Spirulina ist einfach – Blaualge. Bei uns kann man sie als Kapseln oder Tabs in der Apotheke kaufen. Es erscheint vielleicht zuerst mal komisch, eine Alge in ein Dessert zu mischen, es macht aber eine wunderschöne Farbe!

Alle Zutaten vereint, erinnert der Geschmack an ein Konfekt, das ich im Sommer liebe, daher der Name: After Eight!
Kleine Warnung: kalorienarm ist es natürlich nur ohne dieser Deko…

Zutaten (2 große oder 4 kleine Portionen):
500 ml Joghurt ( (Joghurt am besten selber machen! Zum Rezept, hier klicken)
1/2 – 1 Bund Minze
2 – 3 Spirulina Taps oder Kapseln
1 TL Staubzucker oder Honig
1 Rippe dunkle Schokolade
1 Prise Salz
Optionale Deko: Mikado, Duplo, Maltesers, After Eight…

Zubereitung:
Eine großes Sieb mit zwei Lagen Käsetuch oder, falls man das nicht hat, mit einem Geschirrtuch auslegen und das Joghurt reinleeren. Das Sieb in eine andere Schüssel stellen, damit die Flüssigkeit aufgefangen wird, so in den Kühlschrank stellen. Oder wie ich in ein Glas mit Bügelverschluß einklemmen. Über Nacht abtropfen lassen. Fotos dazu finden sie in diesem Rezept: Schneewittchen-Salat – ein bulgarisches Sommermärchen.

Entwässertes Joghurt in eine Schüssel geben, die Spirulina-Kapseln aufmachen oder die Tabs im Mörser zu Pulver vermalen und unter das Joghurt rühren. Kurz stehen lassen, damit sich die Farbe gut verteilen kann. Spirulina hat neben seinen positiven Eigenschaften für die Gesundheit eine sehr starke Farbwirkung und macht das Joghurt schön grün.

Die Minze extra fein hacken und zusammen mit dem Zucker unters Joghurt mixen. Oder wer hat, im Standmixer. Dann die grob geriebene Schokolade unterheben. In schöne Schalen füllen und kaltstellen.

Wer mag, kann die After-Eight-Schale mit Schoko-Deko servieren.

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