Tworog aus Kefir ist dem österreichische Bröseltopfen sehr ähnlich – schmeckt aber weitaus raffinierter, wegen der kultivierten Milch.
Tworog ist eine Osteuropäische Spezialität und heisst in Polen Twaróg, auf tschechisch Tvaroh, russisch творог, niedersorbisch Twarog und obersorbisch Twaroh. Auch in der Türkei kennt diesen Frischkäse, da heisst er Tulum. Wer zu Hause selber Kefir zieht weiß, dass es im Sommer manchmal diese Tage der Überproduktion gibt, es ist so heiß, der Kefir überschlägt sich dann förmlich und man hat viel zu viel davon. Dann wird es Zeit daraus Tworog zu machen.
Tulum/Tworog ist wie Topfen, man kann ihn sehr leicht, sehr mager machen, einfach in dem man ganz normale 3% Vollmilch verwendet. Das macht Tworog zu einem extra fitten Sportler*innen Geheimtipp, z.B. zum Müsli oder frischen Früchten.
Mit Tworog lernt man eine sehr wichtige Basiszutat der Osteuropäische Küche kenne, damit macht man unter anderem.: Syrniki (Topfenpfannkuchen), Gefüllte Wareniki (mit Tworog gefüllte Teigtaschen), Zapekanka (Topfenauflauf), Passcha, Sotschnik mit Topfen, Krupenik (süßer oder herzhafter Auflauf aus Buchweizen und Tworog), Tworoschnik (Cheesecake), Gusinije Lapki („Gänsefüßchen“ Topfen Kekse) oder Watruschka mit Tworog.
Das Beste ist: eigentlich macht sich Tworog von alleine, wenn man ihn für 24h sich selber überlässt.
Zubereitung: Kefir und Milch in einem Edelstahl Kochtopf, mit möglichst dicken Boden, kräftig verrühren. Abdecken und 24 h stehen lasse.
Auf den Herd stellen, eine Prise Salz dazu geben, erwärmen und zum Siedepunkt bringen, aber nicht kochen. Für circa 40 Minuten sanft köcheln lassen. Weiße Flocken trennen sich von der Molke. Abseihen, am besten über Nacht. Genießen.
Fermentier Fragen? Ich habe auf Facebook eine Fermentier Gruppe, dort werden Ideen, Rezepte oder auch Fehlschläge ausgetauscht und es gibt eine Kulturentauschliste (Kefir, Kombucha, Sauerteig) und ich beantworte gerne deine Fragen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen zum mitmachen oder auch nur mitlesen! Die Gruppe heißt: Der diskrete Charme des Fermentierens
Fermentation spielt bei Germteigen eine wichtige Rolle, sie bringt sie zum „Gehen“. Herbst-Zeit ist Kürbis-Zeit.
Sie müssen mit Ihrem Germteig nicht gleich intim werden, aber je besser Sie ihn verstehen lernen, desto mehr wird er es Ihnen mit herrlich zarter Flaumigkeit danken. Das in Österreich gern verwendete Wörtchen Germ hat die Fermentation bereits im Namen: Es kommt vom mittelhochdeutschen Wort „gerwen“, das „zubereiten, garen“ bedeutet, und ist sowohl mit „gären“ als auch mit „gerben“ verwandt. Germ kann man bei uns als Trockenhefe oder auch frisch in Würfelform kaufen. Ich bevorzuge frische Germ, da schmeckt der Teig einfach ein wenig besser, sie verdirbt aber auch schnell bzw. es verlieren frische Hefen nach ein paar Wochen ihre Triebkraft. Trockenhefe kann man hingegen lange zu Hause bunkern, um so auch spontanen Backaktionen Raum zu geben.
Was bringt den Teig zum „Gehen“?
Vereinfacht kann man die Germteigfermentation so erklären: Mehl besteht aus Stärke, Stärke wiederum aus langen Ketten von Zuckermolekülen. Stärkespaltende Enzyme, die Amylasen, zerstückeln diese Ketten zu Einfachzucker. Die Mikroorganismen in der Backhefe bewirken, dass aus dem Zucker Alkohol und Kohlensäure bzw. Kohlendioxid entstehen. Dabei bildet jede Hefezelle um sich herum eine Kohlendioxidblase. Den Teig kann man sich also wie einen Luftballon vorstellen, der wie ein dünner, elastischer Film um die zahllosen Bläschen liegt. Je intensiver die Hefen „pupsen“, desto stärker blasen sie die vielen kleinen „Luftballonkammern“ auf und desto mehr dehnt sich der Teig aus.
Das
Dampfl
Es wird auch Vorteig, Ansatz, Hebel oder Poolish genannt. Beim diesem Germteig agiert das Dampfl als eine Art Gärprobe. Deshalb mache ich es immer, egal ob mit frischer oder mit Trockenhefe, obwohl man diesen Schritt bei Trockenhefe natürlich einfach auslassen kann. Ein Vorteil ist: Man merkt sofort, ob die Germ noch gut ist. Ein weiterer: Es regt die Aktivität der Hefen an. Für das Dampfl vermengt man die Germ mit handwarmer Flüssigkeit, in der Regel Milch oder Wasser, und etwas Zucker. Wenn sich Bläschen bilden, sind die Hefen aktiv, wenn sich aber nichts tut, gleich entsorgen und mit neuer Germ starten.
Schlagen
und Wärmen
Das Dampfl kommt schließlich zum restlichen Mehl dazu, Butter, Eier, Salz und Gewürze werden eingearbeitet, dann wird der Teig „abgeschlagen“. Das bedeutet, dass er in deiner Schüssel mithilfe eines Kochlöffels immer wieder von Rand weggeschlagen wird. Auf diese Art gelangt Luft in den Teig und die Hefe kann atmen. Wenn der Teig glatt ist und nicht mehr klebt, zugedeckt an einen warmen, nicht zugigen Ort stellen. Was die Temperatur betrifft, sind Hefen eigentlich genauso wie Menschen: Sie haben zwar eine Lieblingstemperatur, so um 30°C, kommen aber auch mit anderen Temperaturen zurecht. Nur zu heiß darf es ihnen niemals werden, denn ab 45°C fangen sie an zu sterben. Sogar im Kühlschrank kann Germteig gehen, das nennt man dann kalte Fermentation oder kalte Teigführung. Das ist sehr gut geeignet für Pizzateige. Kälter als 7°C darf es aber nicht sein, dann stellen die Hefen ihre Aktivität nämlich solange ein, bis es wieder wärmer ist.
Vom Kürbis zur Schnecke
Mit diesem fundierten Germteig-Wissen schreiten wir nun
zum Rezept. Süße
Kürbis-Zimt-Schnecken schätze ich besonders, denn wenn wir sonst in unserer
Region (ich komme aus der Steiermark) mit
Kürbis kochen, dann denken wir ihn eher pikant, also als: Kürbissuppe,
Kürbisgulasch, Kürbisrisotto, Kürbisgnocchi, Kürbisbrot, Ofenkürbis und so
weiter. Alles köstlich, aber dieses Herbstrezept widme ich allen kürbisinteressierten
Zuckergoscherln.
Sublime Schnecken:
Zutaten für 16 – 18 Schnecken: Kürbis-Germteig: 100 g Butter bzw. Nussbutter 120 ml Vollmilch ½ Würfel Germ oder ein Packerl Trockenhefe (7 g) 450 g Mehl 50 g brauner Zucker 50 g Kristallzucker 1 TL Salz 1 TL Zimt, gemahlen 160 g Kürbispüree, selbstgemacht 2 Eidotter
Füllung: 150 g brauner Zucker 50 g Kristallzucker 1 Prise Salz 3 TL Kürbiskuchengewürz
Zucker-Frischkäse-Glasur: 120 g Frischkäse 2 EL Milch 240 g Staubzucker Ein paar Tropfen Vanilleextrakt (optional)
Zubereitung Für den Teig: Butter in einem Topf so lange schmelzen, bis braune Butter also Nussbutter entsteht. Die sorgt für einen extra feinen und unwiderstehlichen Geschmack. Aufpassen: Nussbutter nicht zu dunkel werden lassen. Vom Herd nehmen, durch ein Metallsieb leeren und auskühlen lassen.
Milch ganz leicht erhitzen, sie sollte handwarm sein, also etwa 37 Grad. Zucker in der Milch auflösen. Germ oder Trockengerm zur Milch geben und gut umrühren. Nach acht bis zehn Minuten sollten ganz viele Bläschen auf der Oberfläche entstanden sein.
Das Mehl in eine große Schüssel leeren, mit Salz und Kürbiskuchengewürz vermischen. Eine Mulde machen und zwei Drittel der geschmolzenen Butter dazugeben, dann das Kürbispüree und die Eidotter. Dann das Dampfl dazugeben, für circa fünf Minuten mit einem Kochlöffel den Teig immer vom Rand der Schüssel wegschlagen oder die Masse mit dem Teighaken im Mixer kneten lassen.
Aus dem Teig etwas Kugelartiges formen, an einen warmen Ort stellen und für circa eine halbe Stunde gehen lassen – oder bis der Teig sich verdoppelt hat. Tipp: Ich verwende eine elektrische Heizdecke, auf niedrigste Stufe eingestellt. Die sind sehr günstig und man kann damit perfekt die Wärme einer Backstube simulieren. Die Decke schlage ich einmal ein, sodass der Teig gleichmäßig von unten und oben Wärme bekommt.
Schnecken machen: Die Arbeitsfläche gut mit Mehl bestäuben und den Teig darauf zu einem Rechteck auswalken, das circa 40 mal 30 Zentimeter groß ist.
Füllen: Den Teig mit der restlichen braunen Butter bestreichen. Die Zutaten für die Füllung mischen und gleichmäßig auf dem Teig verstreuen, auf einer der kürzeren Seiten circa zwei Zentimeter frei lassen. Den Teig von der anderen Seite her längs zusammenrollen, sodass das freie Stück zum Schluß kommt, damit man die Teigrolle zusammenkleben kann. Das Rollen geht nie ganz perfekt, weil der Teig sehr weich ist – nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Die Rolle mit einem scharfen Messer ohne nennenswerten Druck und mit sanften Sägebewegungen in circa drei Zentimeter breite Scheiben schneiden.
Zwei 26- oder 28-Zentimeter-Formen mit Backpapier auslegen oder einfetten und die Schnecken gleichmäßig darin verteilen. Wenn alle Schnecken in der Form sind, mit einem feuchten Geschirrtuch bedecken und nochmals circa eine halbe Stunde gehen lassen.
Ofen auf 180 Grad vorheizen. Kürbis-Zimt-Schnecken 25 Minuten backen, bis sie goldig und knusprig sind. Herausnehmen und auskühlen lassen.
Frischkäseguss: Frischkäse mit der Milch verrühren, bis er weich ist, dann den Zucker und das Vanilleextrakt unterheben. Über die Schnecken geben – und genießen! Tipp: Ich gebe den Frischkäseguss immer erst knapp vor dem Servieren drauf. Was ich davon nicht brauche, bewahre ich im Kühlschrank auf. Die Schnecken halten sich ohne sehr gut ein paar Tage, und wenn Besuch kommt, einfach frisch mit Frischkäseguss servieren.
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