Shoyu Koji – die ultimative Würze für (fast) alles oder die Umami-Bombe

Shoyu Koji ist die geniale Kombination aus dem Geschmack von Sojasauce mit der Kraft von Koji

Shōyu (醤油) ist das japanische Wort für Sojasauce. Zusammen mit Shio Koji ist Shoyu Koji als fermentiertes Gewürzmittel aus Japan weltweit bekannt geworden. Es ist ein extrem vielseitiges Gewürz, das für sowohl für Fleisch als auch Fisch als auch Gemüse-Gerichte verwendet werden kann. Alles, das mit Shoyu Koji in Berührung kommt, schmeckt nachher einfach besser. Es bringt diesen herzhaften Geschmack, der inzwischen als Umami bekannt ist, ins Essen. Durch das Koji hat es außerdem etwas Süßen und die Sojasauce bringt Salz und nochmal Umami in das Gewürz. Shoyu Koji kann man sowohl als Gewürz, als auch als Marinade verwenden.

Shoyu, Tamari & Sojasauce
Shoyu ist japanische Sojasauce. In Japan teilt man Sojasaucen in Shoyu und Tamari ein. Shoyu ist so wie wir Saojasauce kenne und wird aus Sojabohnen, Meersalz, Wasser und zusätzlich Weizen hergestellt. Tamari ist etwas zähflüssiger als herkömmliche Sojasauce und hat einen intensiveren Geschmack als Shoyu. Originales Tamari wird nur aus Sojabohnen, Meersalz und Wasser hergestellt und ist damit glutenfrei. Wenn man Miso macht, sammelt sich auf der Oberfläche meist etwas Flüssigkeit, auch das ist Tamari.

Was ist Koji?
Koji ist ein in Japan traditionell kultivierter Schimmelpilz. Er wächst auf teilweise oder vollständig gekochten Körnern wie Reis und Gerste. Sobald die Sporen zu gedeihen beginnen, wandeln Enzyme des Koji das Getreide in Zucker um. Dann wird die enzymreiche Unterlage samt Koji einem zweiten Produkt zugesetzt, zum Beispiel Sojabohnen, Kichererbsen oder Reis. Dieser sekundäre Fermentationsprozess bewirkt eine vollständige Veränderung von Geschmack und Konsistenz. So wird aus Sojabohnen Miso, aus Reis Sake, aus Sojabohnen und Weizen Sojasauce usw. Der daraus resultierende Geschmack, den wir kennen und lieben? Umami!

Equipment
Ausreichend großes Glas
Waage mit Tara Funktion

Zutaten Shio Koji:
200 g Reis Koji (Kome Koji)
200 g Shoyu oder Sojasauce, für eine glutenfreie Variante: Tamari & 50 g extra falls es zu dickflüssig ist

Zubereitung:
Das leere Glas auf die Waage stellen auf die Tara Taste drücken und so auf null stellen. Reis Koji einfüllen. Waage wieder auf null stellen. Shoyu dazu geben.
Ab jetzt jeden Tag ein bis zweimal sehr sorgfältig umrühren. Beim Umrühren versuche ich immer möglichst viel Reiskörner mit einer Gabel zu zerdrücken, damit sich die Körner langsam etwas auflösen.
Sieben bis zwölf Tage fermentieren lassen. Dann in den Kühlschrank stellen, dort hält es bis zu einem Jahr.

Tipp: Falls Sie ihr Shoyu Koji lieber ohne kleine Körner wollen, einfach das Reis Koji (Kome Koji) zu Pulver mahlen und so ansetzten. Für sowas nehme ich immer meine alte elektrische Kaffeemühle.

Shoyo Koji Verwendung:
Es passt hervorragend zu allen Gerichten, für die Sie normalerweise Shoyu bzw. Sojasauce verwenden würden. Grundsätzlich gilt: Wenn ein Gericht die Verwendung von Sojasauce erfordert, können Sie stattdessen Shoyu Koji verwenden. Nur zu Süßen Gerichten ist mir noch nichts damit eingefallen, deshalb: Shoyu Koji – die ultimative Würze für (fast) alles! 😉

Kochen mit Shoyu Koji, original japanisches Rezept:

Japanische Fleischbällchen gewürzt mit Shoyu Koji
Zutaten (4 Portionen):
200 g Faschiertes vom Schwein
1 1/2 TL Shoyu Koji
optional: 1/2 TL Shichimi-Chili
1/2 verquirltes Ei
1 Handvoll Koriander
1/6 Zitrone, in Spalten geschnitten
Frittieröl nach Geschmack

Zubereitung:
• Das Faschierte in eine Schüssel geben, mit Shoyu Koji und wer mag mit Chili vermischen und einige Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
• Das verquirlte Ei zu der Mischung geben und gut verrühren, bis sie schön klebrig ist.
• Frittieröl auf 170 °C erhitzen. Die Fleischmischung mit Löffeln zu Bällchen formen, mit einem Löffel ins Öl geben und frittieren.
• 3–4 Minuten frittieren, bewegen, um ein Anbrennen zu verhindern, das Öl abgießen und in eine Schüssel geben.
• Vom Koriander die Blätter abzupfen, in eine Schüssel geben und die Zitrone darüber auspressen.
• Bällchen mit lose darüber gestreuten Koriander in einer kleinen Schale servieren.

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Auch Gemüse schmeckt mit Shoyu Koji phantastisch. Hier ein Rezept mit Kürbis:
Kürbis mit Shoyu Koji

Fertigen Reis Koji (Kome Koji) können Sie zum Beispiel hier kaufen:
(Das ist keine bezahlte Werbung):
• Österreich: augora.atluvifermente.eu
• Schweiz: yamasake.chbrauerei-ferment.chshinwazen.ch
• Deutschland: koji-shop.de

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Noch eine Amino Sauce die eine köstliche Würze oder auch Marinade ist:
Shio Koji! Hier klicken für das Rezept:
Shio Koji – die Geheimzutat aus Japan, die jedes Essen besser macht!

Auf dem Bild sieht man ein Glas mit Shio-Koji. Es steht auf einem Holzschrank vor einem unscharfen Beton Hintergrund. Shio Koji homemade.

Buchtipp
Falls Sie sich noch mehr über die Kunst des Koji wissen wollen, kann ich dieses Buch empfehlen. Es ist das momentan Beste Buch zu dem Thema! Rich Shih und Jeremy Umansky: „Koji Alchemy: Rediscovering the Magic of Mold-Based Fermentation“ (Affiliate-Link)

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Orangenschalen nicht wegwerfen, sondern trocknen, Zero Waste, geht auch mit Zitronen, Mandarinen und allen Zitrusfrüchten

Schalen von frischen Bio-Orangen sind viel zu schade zum Wegwerfen!

Wenn man nachhaltiger leben mag, dann bin ich jemand, die an kleine Schritte glaubt. Weil besser das beitragen, das man kann, anstatt gar nichts zu machen. Bei Nachhaltigkeit ist Zero Waste speziell beim Essen sehr wichtig, finde ich. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich neue Wege finde etwas nicht zu verschwenden, das man eigentlich auch nutzen kann. Dass man Orangenschalen zum Kochen nutzen kann wissen wir, aber ich glaube wenige nutzen immer die ganze Schale (statt nur einem teilweisen Abrieb). Dabei können getrocknete oder frische Orangenschale sehr vielseitig im Haushalt eingesetzt werden.

Zum trocknen, Orangenschale mit einem Messer möglichst dünn abschälen. Erst später (Bild 3) zum Essen, schält man sie weiße Schale ab.

Beim Orangen kaufen idealerweise schauen, dass sie eine gute Qualität haben, am besten Bio und von fair bezahlten Quellen. Ich weiß, das geht nicht immer, aber schon gut, wenn man immer zumindest die bessere Option nimmt. Was sind die besseren Optionen? Man kann auf das Herkunftsland schauen, in Europa Orangen aus Europa kaufen und nicht welche aus Südamerika. Man kann auf die Saison schauen, denn obwohl man Orangen das ganze Jahr kaufen kann, ist die Hauptsaison von November bis März, also besser dann kaufen.

Zutaten:
• Bio-Orangen – Schale, zum Verzehr geeignet

Zubereitung:
• Orangen sehr gut waschen (auch wenn sie Bio sind ) mit warmen Wasser oder sogar mit Wasser und Natron.
• Orangen ganz dünn mit einem Messer abschälen. Dabei soll so gut wie nichts Weißes an den Schalen sein.
Sogar wenn sie Bio sind Schalen gleich verwenden oder zum trocken auslegen. Ich schneide sie zum trocknen immer in kleine längliche Streifen, wie oben am Foto zu sehen ist. So trocknen sie viel schneller an der Luft. Das macht das Trocknen besonders Energiesparend und man braucht dafür kein Backrohr oder Dörrautomaten.
• Wenn die Schalen ganz trocken sind, lasse ich sie sicherheitshalber nochmal 2 Tage trocknen, damit nicht feuchtes bleibt das eventuell schimmeln könnte. Dann bewehre ich sie in einem meiner Gewürzgläser auf bis ich sie brauche.

Mandarinenschalen trocknen

Vorschläge für den Gebrauch, frische Orangenschalen:
• Abrieb: Das kennen wir alle für Gerichte und Süßspeisen aller Art. Zum Beispiel für:
Orangen-Linzer-Kekse: Man kann Mürbteig mit Orangenschale aromatisieren. Schmeckt unglaublich gut. Klick hier fürs Rezept: Orangen-Linzer-Kekse gefüllt mit Orangen-Cointreau-Marmelade
• Orangenschalenöl: Die frischen Orangenschalen in eine Flasche mit Öl geben, ich nehme gern Jojoba-Öl. Circa ein Monat ziehen lassen. Dann hat man ein super Körperöl, das fein nach Orangen duftet.
Man kann es aber auch in ein Kochöl geben und damit zum Beispiel Salate verfeinern.
• Klarspüler für Geschirrspüler: Frische Orangenschalen in den Besteckkorb oder in einen Baumwollbeutel geben. Die Zitronensäure macht das Wasser weicher und das Geschirr klar. Ganz ohne Zusatzstoffe und voll Bio.
• Bio-Putzmittel: Frische Orangenschalen mit Leitungswasser in eine Flasche füllen, nach ein paar Wochen hat man ein sehr gutes Putzmittel.
• Natürlicher Mottenschutz: Orangenschalen in Leinensäcken geben und in den Kleiderschrank hängen. Motten hassen Zitronengeruch, das hält sie fern, ganz ohne Chemie. Natürlich muss man, wenn die Schalen ausgeraucht sind, sie wieder erneuern.
• Katzen Trick: Falls ihr auch Katzen habt. Einer mein Kater pisst manchmal (extrem selten) aus Protest irgendwohin. Wenn sowas passiert neigen Katzen dazu nochmal auf die gleich Stelle zu machen, wegen des Geruches. Wenn man aber diese Stelle, nach dem Putzen sofort mit Orangen oder Zitronenschale einreibt, dann gehen sie da nie wieder hin. Katzen hassen Zitrusgeruch.

Vorschläge für den Gebrauch, getrocknet Orangenschalen:
Getrocknet und gemahlen: Als Gewürz in verschieden Gewürzmischungen. Zum Beispiel:
Japanisches Curry: Orangenschalen ist ein Bestandteil von Curry, auf japanische Art zusammengestellt.
Tee: In schwarzen oder grünem Tee als Aroma, oder ganz ohne einfach als Orangentee.
Orangenzucker: Mit Zucker vermischt als Orangenaroma zum Backen. Manche geben frischen Abrieb zum Zucker, aber ich finde, das wird zu feucht, deshalb trockne ich die Schale und gebe sie erst dann zum Zucker.

Wenn Ihnen noch weiter Verwendungszwecke einfallen, bitte sehr gern in die Kommentare schreiben!

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