Kichererbsenjoghurt – nur eine Zutat, sojafrei, günstig & einfach zu machen

Kichererbsenjoghurt hat mich sehr überrascht, denn es braucht nur eine Zutat: Kichererbsen! Sehr gut für alles Pikante

Joghurt ist eines meiner Grundnahrungsmittel, weil Müsli mit Joghurt ist Lieblingsfrühstück und steht bei mir sicher drei bis vier mal in der Woche am Morgentisch. Deshalb möchte ich auch Alternative Joghurts finden, zwecks der Abwechslung und vegane Mitesser. Ich hab also angefangen mich nach einfach pflanzlichen Joghurt Arten umzusehen. Das mit Kichererbsen ist meine erste Variante.
Es ist sehr einfach zu machen ist, und obwohl es pflanzlich ist, braucht man keine Zusatzstoffe: es dickt wie von Zauberhand, ganz von alleine ein. Und ist fermentiert, da hat auch der Darm etwas davon. Da dies mein erster Versuch war Kichererbsenjoghurt zu machen, bitte unbedingt auch mein Fazit lesen, es ist zwar super, aber auch anders als erwartet!

Zutaten:
160 g (1 cup) getrocknete Kichererbsen
675 (3 cup) Wasser
2 TL Einweichwasser oder 1 TL Molke von früherem Kichererbsenjoghurt

Zubereitung:
Schritt 1: Kichererbsen über Nacht in circa 1 Liter Wasser einweichen. Am nächsten Tag hat das Wasser kleine Bläschen auf der Oberfläche, dann ist es richtig. Die Kichererbsen abseihen, dabei 2 TL dem Einlegewasser aufheben, um es als Fermentierstarter zu verwenden. Wenn man schon fertiges Kichererbsenjoghurt hat, kann man 1 TL von der Molke verwenden und im Notfall gehen auch 4 bis 6 Chilistiele.
Tipp: das ganze Einweichwasser auffangen, wenn man es mit frischen Wasser verdünnt ist das super zum Pflanzengießen, die blühen dann sprichwörtlich auf!
Schritt 2: Die gequollenen Kichererbsen wiegen jetzt 400 g, mit 225 g (1 cup) frisches Wasser in den Standmixer geben und mixen, bis eine glatte Paste entsteht. Pürieren Sie nicht zu viel, sonst wird es später schwieriger, die Milch zu extrahieren. Der Brei sollte ein wenig grob sein. 2 weitere cups Wasser dazugeben und nur ein paar Sekunden weiter mixen.
Schritt 3: Die Kichererbsenmilch mithilfe eines Nussbeutels, eines Baumwolltuchs oder einem Kaffeefilter abseihen. Kichererbsentrester nicht wegschmeißen. Was man damit machen kann, beschreibe ich weiter unten.*
Schritt 4: Kichererbsenmilch aufkochen. Rühren Sie die Milch im Topf gut um, bevor Sie den Herd einschalten. Kichererbsenmilch hat immer sofort einen Bodensatz! Die Milch bei mittlerer Hitze kochen, dabei ständig gut umrühren, bis sie zu blubbern beginnt und eine puddingartige Konsistenz bekommt. Sobald die richtige Dicke erreicht ist, vom Herd nehmen und abkühlen lasse. Während des Abkühlens weiterrühren, damit die Masse gleichmäßig abkühlt und das Kichererbsenjoghurt lauwarm ist, wenn Sie den Topf dabei in kaltes Wasser stellen, geht es schneller. Die ideale Temperatur für die Zugabe der Starterkultur für die Gärung liegt bei 38 °C bis 44 °C. Also handwarm. Dann die 2 TL Einweichwasser einrühren und optional eine kleine Prise Salz.
Schritt 5: Das Joghurt in ein Glas füllen, locker verschließen und zwischen 6 bis 12 Stunden fermentieren lassen. Wenn das Wetter sehr kalt ist, können Sie den Behälter mit einer Decke abdecken, um ihn warmzuhalten. Nach 6 bis 8 Stunden probieren. Das Kichererbsenjoghurt ist fertig, wenn es einen säuerlichen Geschmack hat.

Fazit:
Kichererbsenjoghurt ist einfach zu machen, es ist extrem günstig, es wird fermentiert und es ist super für Allergiker*innen geeignet, da es Soja- und Nussfrei ist. Leider kann man es nicht einfach so essen. Jedenfalls ich nicht, denn obwohl es einen schönen säuerlichen, joghurtartigen Geschmack hat, schmeckt es gleichzeitig auch stark nach rohen Kichererbsen oder rohen Bohnen, obwohl es nicht roh ist.
Man kann es vielleicht mit Früchten gesüßt essen, definitiv passt es in pikante vegane Gerichte. Nur einfach so, mit ohne was kann man es bedauerlicherweise nicht essen. Sojabohnenjoghurt schafft es leider nicht, mein neues Frühstücksjoghurt zu werden.

*Kichererbsentrester oder Kichererbsen-Okara
Auf Japanisch sagt man zum Sojabohnentrester Okara. Für Kichererbsen weiß ich da kein eigenes Wort, deshalb sage ich ab jetzt: Kichererbsen-Okara. Das Wort ist auch schon Hinweis zur Nutzung. Sie müssen nur „Okara Rezepte“ in Googel eingeben und sofort finden Sie massig Vorschläge. Ob für Kekse, Suppen, Brote oder Laibchen … Wichtig ist es dabei nicht zu vergessen, dass dieses Kichererbsen-Okara noch roh ist, so wie ganze Kichererbsen muss es vor dem Verzehr gekocht werden! Deshalb bitte nur Rezept verwenden, wo es noch gekocht oder gebacken wird. Oder auf ein Backblech aufstreuen und überbacken. Wenn es ganz getrocknet ist, kann man es auch super in ein Glas geben und so aufbewahren.

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Steirische Weihnachtskekse aus Kernöl & Buchweizenmehl mit Aquafaba-Zuckerguß & Holly Cookies Deko

Glutenfrei, voll einfach, vegan und dank des Kernöls nussiger Geschmack ganz ohne Nüsse. Das perfekte Plätzchen für alle Zwecke!

Diese Kekse sind glutenfrei und da die Glasur mit Aquafaba statt mit Eiweiß gemacht wird, kann man sie mit pflanzlicher Butter ganz leicht vegan machen. Sie haben eine wunderschöne grüne Farbe und durch das Kernöl auch noch ein leicht nussiges Aroma ganz ohne Nüsse. Perfekt, um ein Keks, das auch für Allergiker*innen passt, in die weihnachtliche Plätzchenschale zu bringen, und das ohne Geschmacks-Einbußen. Halb mit Zuckerglasur überzogen, Weiß-Grün, ist es wie die Steirische Flagge. Dazu passt die englische „Holly Cookie“ Deko. Holly heißt auf Englisch die Stechpalme, die mit ihrem intensiven Rot und Grün, nicht nur als Keks ein wunderschöner Weihnachtsschmuck ist.

Mürbteig Tipps
Sie können den Mürbteig so wie ich mit einem Food-Prozessor machen, es geht aber auch sehr gut mit der Hand. Wichtig ist es die kalte Butter in kleine Stücke zu schneiden oder zu reiben und nicht zu kneten, besser die Butter mit einer Gabel ins Mehl einarbeiten. Der Teig ist richtig, wenn alles eine krümelige Masse ist. Mürbteig wird dann eher zusammengeschoben als geknetet. Dadurch, dass man möglichst wenig knetet, bildet der Teig keine Gluten-Verbindungen und das Keks wird schön zart oder altmodisch ausgedrückt: mürb. Der Teig muss dann für mindestens eine Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank. Übrigens: man kann ihn auch sehr gut in Papier statt in Plastik einwickeln.

Kekse formen
Mürbteig muss man immer ein wenig nachhelfen, wenn man ihn ausrollt, reißen die Ecken aus oder Krümmel lösen sich von der Oberfläche, dann muss man ihn immer wieder zusammenschieben oder die Oberfläche wieder glätten. Es ist auch wichtig möglichst wenig Mehl zu verwenden und das Mehl gut zu verreiben, sodass man es praktisch gar nicht sieht. Nie vergessen, die Unterseite vom Teig zu bemehlen, da darf man ausnahmsweise einen Hauch mehr nehmen. Um den ausgerollten Teig an der Unterseite mit Mehl zu bestäuben, muss man ihn wenden. Das geht ganz einfach mit einem Blatt Backpapier oder einer zweiten Silikonmatte.

Royal Icing mit Aquafaba
Das Wort Royal Icing stammt aus dem Englischen und heißt auf Deutsch Eiweißspritzglasur. Da ich aber Kichererbsenwasser verwende, sage ich lieber: Royal Icing. Ich finde, man muss gar nicht vegan sein, um Aquafaba Hühnerei-Eiweiß vorzuziehen. Ich fand den Gedanken von rohem Ei auf Mürbteigkeksen, die meistens doch etwas länger lagern, immer schon ein wenig unappetitlich. Da ist mit abgekochtes Kichererbsenwasser bei weiten lieber. Aquafaba ist wirklich erstaunlich, bitte probieren Sie es unbedingt mal aus. Beim Mixen bildet sich ein Schaum, der Eiklar um nichts nachsteht. Beim Glasieren habe ich leider meinen Spritzbeutel nicht finden können (es war wie verhext), deshalb ausnahmsweise einer aus Plastik. Die Holly Cookie Streusel habe ich online bestellt, Sie finden sie hier:Pickerd Lieblingsstreusel Winter Wonderland

Zutaten für 17 Kekse:
150 g Buchweizenmehl
2 EL (15 g) Kürbiskernöl
70 g kalte Butter oder pflanzliche Butter
50 g Staubzucker
1 Prise Salz

Royal Icing – Zuckerguß, vegan:
30 ml Aquafaba (Kichererbsen Abtropfwasser)
1/2 TL Zitronensaft
120 – 150 g Staubzucker
optional: 1/4 TL Vanilleextrakt

Deko:
Grüne Stechpalmenblätter Streusel (Holly Mix Sprinkles)
Rote Zuckerkugeln = Stechpalmenbeere

Zubereitung Kekse:
Mehl, Staubzucker, Salz gut vermischen, in einen Food Processor, eine Küchenmaschine oder eine Schüssel geben. Jetzt erst die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und sehr klein würfelig schneiden oder noch einfacher, mithilfe einer Küchenreibe direkt in die Mehlmischung reiben. Ich mach das immer mit einer Vierkantreibe. Kürbiskernöl dazugeben.
Kurz mixen. Oder kurz per Hand kneten. Bis alles eine krümmelige oder manche sagen auch „sandige“ Masse ist. Teig mehr zusammenschieben als kneten und zu einer Rolle formen. Plastikfrei in Backpapier oder ein Wachstuch wickeln und für mindestens eine Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank legen.
Teig ausrollen, das dauert manchmal ein wenig, da er im Kühlschrank sehr fest wird. Ich rolle ihn gern zwischen zwei Backpapierblätter aus oder einer Teigmatte und einem Backpapiernblatt, dann braucht man fast kein extra Mehl. Den Mürbteig immer nur sehr zurückhaltent mir Mehl besteuben, da Mehl auf den Keksen nicht gut ausschaut und auch nicht gut schmeckt. Teig ausrollen. Da ich meine Rezepte für Euch gern messbar gestalte, verwende ich ein einstellbares Nudelholz. Deshalb kann ich ganz genau sagen: ich habe den Teig auf 6mm ausgerollt. Aber ein ganz normales Nudelholz oder eine leere Flaschen reichen auch. Kreise ausstechen. Dabei bleiben Teigränder, die werden wieder zusammengeschoben und von Neuem ausgerollt, das macht man so lange bis der Teig einfach nicht mehr für noch ein Keks reicht. Die Kekse vorsichtig auf ein Backblech mit Backpapier oder Silikonbackmatte geben. Die stelle ich nochmal kalt, ins Freie oder in den Kühlschrank.
Jetzt erst das Backrohr einschalten, auf 170° Celsius. Warten bis das Backrohr wirklich die 170 Grad erreicht hat und dann die inzwischen gekühlten Kekse in den Ofen schieben. 8 bis 10 Minuten backen, genau beobachten damit sie nicht braun werden. Herausnehmen und vollständig abkühlen lassen.

Zubereitung Royal Icing:
• Glas/Dose Kichererbsen öffnen, abtropfen lassen, das Abtropfwasser auffangen. Staubzucker abwiegen und durch ein Sieb streichen, damit es keine Klümpchen im Zucker gibt. Kichererbsenwasser abmessen und in eine Schüssel geben, mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine aufschlagen. Das geht ganz schnell! Wenn es schön schaumig ist, Zitronensaft und optional Vanilleextrakt dazugeben, auch Staubzucker kommt jetzt dazu, das kann man ruhig in einem Schwung machen. Solange weiter mixen, bis der Zucker vollständig in das Icing eingearbeitet ist. Wenn das Royal Icing zu dick wird, noch etwas Zitronensaft dazugeben, wenn es zu dünn ist noch etwas Staubzucker. Meine Glasur war mit diesen Mengen sehr dick.

Montage:
• Wer mag, kann das Royal Icing in einen Spritzsack füllen. Man kann die Zuckerglasur aber auch mit einem Messer auf das Keks streichen. Wenn man einen Spritzsack verwendet, diesen über ein leeres Glas stülpen, so kann man die Zuckerglasur gut einfüllen.
• Den halben Keks mit Royal Icing glasieren. Mit dem Spritzbeutel zuerst die Außenlinien ziehen, dann innen auffüllen. Mein Icing war so fest, ich musste es mit einem Tafelmesser verteilen.
• Last but not least: die Streusel auf das Keks geben. Unbedingt so lange der Zuckerguss noch feucht ist, dann sitzt alles fest und sicher.

Steirische Weihnachtskekse aus Kernöl & Buchweizenmehl mit Aquafaba-Zuckerguß & Holly Cookies Deko

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