Steirische Weihnachtskekse aus Kernöl & Buchweizenmehl mit Aquafaba-Zuckerguß & Holly Cookies Deko

Glutenfrei, voll einfach, vegan und dank des Kernöls nussiger Geschmack ganz ohne Nüsse. Das perfekte Plätzchen für alle Zwecke!

Diese Kekse sind glutenfrei und da die Glasur mit Aquafaba statt mit Eiweiß gemacht wird, kann man sie mit pflanzlicher Butter ganz leicht vegan machen. Sie haben eine wunderschöne grüne Farbe und durch das Kernöl auch noch ein leicht nussiges Aroma ganz ohne Nüsse. Perfekt, um ein Keks, das auch für Allergiker*innen passt, in die weihnachtliche Plätzchenschale zu bringen, und das ohne Geschmacks-Einbußen. Halb mit Zuckerglasur überzogen, Weiß-Grün, ist es wie die Steirische Flagge. Dazu passt die englische „Holly Cookie“ Deko. Holly heißt auf Englisch die Stechpalme, die mit ihrem intensiven Rot und Grün, nicht nur als Keks ein wunderschöner Weihnachtsschmuck ist.

Mürbteig Tipps
Sie können den Mürbteig so wie ich mit einem Food-Prozessor machen, es geht aber auch sehr gut mit der Hand. Wichtig ist es die kalte Butter in kleine Stücke zu schneiden oder zu reiben und nicht zu kneten, besser die Butter mit einer Gabel ins Mehl einarbeiten. Der Teig ist richtig, wenn alles eine krümelige Masse ist. Mürbteig wird dann eher zusammengeschoben als geknetet. Dadurch, dass man möglichst wenig knetet, bildet der Teig keine Gluten-Verbindungen und das Keks wird schön zart oder altmodisch ausgedrückt: mürb. Der Teig muss dann für mindestens eine Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank. Übrigens: man kann ihn auch sehr gut in Papier statt in Plastik einwickeln.

Kekse formen
Mürbteig muss man immer ein wenig nachhelfen, wenn man ihn ausrollt, reißen die Ecken aus oder Krümmel lösen sich von der Oberfläche, dann muss man ihn immer wieder zusammenschieben oder die Oberfläche wieder glätten. Es ist auch wichtig möglichst wenig Mehl zu verwenden und das Mehl gut zu verreiben, sodass man es praktisch gar nicht sieht. Nie vergessen, die Unterseite vom Teig zu bemehlen, da darf man ausnahmsweise einen Hauch mehr nehmen. Um den ausgerollten Teig an der Unterseite mit Mehl zu bestäuben, muss man ihn wenden. Das geht ganz einfach mit einem Blatt Backpapier oder einer zweiten Silikonmatte.

Royal Icing mit Aquafaba
Das Wort Royal Icing stammt aus dem Englischen und heißt auf Deutsch Eiweißspritzglasur. Da ich aber Kichererbsenwasser verwende, sage ich lieber: Royal Icing. Ich finde, man muss gar nicht vegan sein, um Aquafaba Hühnerei-Eiweiß vorzuziehen. Ich fand den Gedanken von rohem Ei auf Mürbteigkeksen, die meistens doch etwas länger lagern, immer schon ein wenig unappetitlich. Da ist mit abgekochtes Kichererbsenwasser bei weiten lieber. Aquafaba ist wirklich erstaunlich, bitte probieren Sie es unbedingt mal aus. Beim Mixen bildet sich ein Schaum, der Eiklar um nichts nachsteht. Beim Glasieren habe ich leider meinen Spritzbeutel nicht finden können (es war wie verhext), deshalb ausnahmsweise einer aus Plastik. Die Holly Cookie Streusel habe ich online bestellt, Sie finden sie hier:Pickerd Lieblingsstreusel Winter Wonderland

Zutaten für 17 Kekse:
150 g Buchweizenmehl
2 EL (15 g) Kürbiskernöl
70 g kalte Butter oder pflanzliche Butter
50 g Staubzucker
1 Prise Salz

Royal Icing – Zuckerguß, vegan:
30 ml Aquafaba (Kichererbsen Abtropfwasser)
1/2 TL Zitronensaft
120 – 150 g Staubzucker
optional: 1/4 TL Vanilleextrakt

Deko:
Grüne Stechpalmenblätter Streusel (Holly Mix Sprinkles)
Rote Zuckerkugeln = Stechpalmenbeere

Zubereitung Kekse:
Mehl, Staubzucker, Salz gut vermischen, in einen Food Processor, eine Küchenmaschine oder eine Schüssel geben. Jetzt erst die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und sehr klein würfelig schneiden oder noch einfacher, mithilfe einer Küchenreibe direkt in die Mehlmischung reiben. Ich mach das immer mit einer Vierkantreibe. Kürbiskernöl dazugeben.
Kurz mixen. Oder kurz per Hand kneten. Bis alles eine krümmelige oder manche sagen auch „sandige“ Masse ist. Teig mehr zusammenschieben als kneten und zu einer Rolle formen. Plastikfrei in Backpapier oder ein Wachstuch wickeln und für mindestens eine Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank legen.
Teig ausrollen, das dauert manchmal ein wenig, da er im Kühlschrank sehr fest wird. Ich rolle ihn gern zwischen zwei Backpapierblätter aus oder einer Teigmatte und einem Backpapiernblatt, dann braucht man fast kein extra Mehl. Den Mürbteig immer nur sehr zurückhaltent mir Mehl besteuben, da Mehl auf den Keksen nicht gut ausschaut und auch nicht gut schmeckt. Teig ausrollen. Da ich meine Rezepte für Euch gern messbar gestalte, verwende ich ein einstellbares Nudelholz. Deshalb kann ich ganz genau sagen: ich habe den Teig auf 6mm ausgerollt. Aber ein ganz normales Nudelholz oder eine leere Flaschen reichen auch. Kreise ausstechen. Dabei bleiben Teigränder, die werden wieder zusammengeschoben und von Neuem ausgerollt, das macht man so lange bis der Teig einfach nicht mehr für noch ein Keks reicht. Die Kekse vorsichtig auf ein Backblech mit Backpapier oder Silikonbackmatte geben. Die stelle ich nochmal kalt, ins Freie oder in den Kühlschrank.
Jetzt erst das Backrohr einschalten, auf 170° Celsius. Warten bis das Backrohr wirklich die 170 Grad erreicht hat und dann die inzwischen gekühlten Kekse in den Ofen schieben. 8 bis 10 Minuten backen, genau beobachten damit sie nicht braun werden. Herausnehmen und vollständig abkühlen lassen.

Zubereitung Royal Icing:
• Glas/Dose Kichererbsen öffnen, abtropfen lassen, das Abtropfwasser auffangen. Staubzucker abwiegen und durch ein Sieb streichen, damit es keine Klümpchen im Zucker gibt. Kichererbsenwasser abmessen und in eine Schüssel geben, mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine aufschlagen. Das geht ganz schnell! Wenn es schön schaumig ist, Zitronensaft und optional Vanilleextrakt dazugeben, auch Staubzucker kommt jetzt dazu, das kann man ruhig in einem Schwung machen. Solange weiter mixen, bis der Zucker vollständig in das Icing eingearbeitet ist. Wenn das Royal Icing zu dick wird, noch etwas Zitronensaft dazugeben, wenn es zu dünn ist noch etwas Staubzucker. Meine Glasur war mit diesen Mengen sehr dick.

Montage:
• Wer mag, kann das Royal Icing in einen Spritzsack füllen. Man kann die Zuckerglasur aber auch mit einem Messer auf das Keks streichen. Wenn man einen Spritzsack verwendet, diesen über ein leeres Glas stülpen, so kann man die Zuckerglasur gut einfüllen.
• Den halben Keks mit Royal Icing glasieren. Mit dem Spritzbeutel zuerst die Außenlinien ziehen, dann innen auffüllen. Mein Icing war so fest, ich musste es mit einem Tafelmesser verteilen.
• Last but not least: die Streusel auf das Keks geben. Unbedingt so lange der Zuckerguss noch feucht ist, dann sitzt alles fest und sicher.

Steirische Weihnachtskekse aus Kernöl & Buchweizenmehl mit Aquafaba-Zuckerguß & Holly Cookies Deko

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Schlamperte Kürbis-Lasagne, nach Ottolenghi, vegetarisch – Butternut Squash Lasagna Pie

Ein Traum von Lasagne. Ungeschichtet ist sie leicht zu machen, aber extrem köstlich!

Diese Kürbis-Lasagne wird nicht geschichtet, man mischt einfach alle Zutaten in einer Schüssel zusammen, gibt alles in eine Auflauf oder Kuchenform und fertig! Deshalb auch schlampige Lasagne, was einfach heißt, dass es extra leicht ist. Dieses Rezept ist ein Copycat-Rezept von Ottolenghi und mal ehrlich, mit Ottolenghi Rezepten kann man nie was falsch machen. Erschienen ist dieses Rezept in der New York Times, da können Sie es, sofern Sie einen Account haben, gern im Original nachlesen: Butternut Squash Lasagna Pie von Yotam Ottolenghi

Die Gewürzsauce mit eingelegten Paprika.

Das Originalrezept verlangt nach Butternusskürbis, ich habe Hokkaido genommen, einfach, weil es im Supermarkt um die Ecke gerade nur den gab. So können Sie auch verfahren, was man kriegt, das kriegt man und für den Rest verwendet man eben das, was dem Originalrezept am nächsten kommt. Ottolenghis Rezept verlangt nach Paprika aus der Dose, das gibt es hierzulande nicht, deshalb habe ich zwei unterschiedliche Paprikasorten aus dem Glas gemischt. Was sicher auch sehr gut geht, ist Ajvar.

Die Zutaten werden mit der Paprikasauce vermischt.

Nicht wundern: wenn ich Rezepte aus dem Amerikanischen übertragen, erhalte ich mir immer die Cup-Einheit. Ich habe Cups zu Hause und bei Rezepten wo man nicht Gramm genau arbeiten muss, ist das extrem praktisch. Kann ich sehr empfehlen. Noch ein Tipp: den Kürbis wirklich sehr dünn schneiden, idealerweise sollte er die gleiche Dicke haben, wie die gekochten Lasagne Nudelblätter.

Zutaten Lasagne (6 Portionen):
50 g (¼ cup) Olivenöl, plus mehr zum Einfetten der Pfanne
8 Knoblauchzehen, grob zerkleinert
2 EL Tomatenmark
1 EL Kreuzkümmel, grob in einem Mörser und Stößel zerstoßen
1 EL Koriandersamen, in einem Mörser und Stößel grob zerstoßen
2 TL Pul Biber (Aleppo Chili)
340 g Glas eingelegte rote Paprika, abgetropft
1 TL hellbrauner Zucker
1/2 TL Salz
1 Prise schwarzer Pfeffer
1 kleiner Kürbis (etwa 550 g), geschält, halbiert, entkernt & in 3 mm dicke Scheiben geschnitten
225 g Lasagne Nudelblätter, jede grob in 3 bis 4 Stücke gebrochen
200 g Babyspinat, gewaschen
1 Bund Basilikum, abgezupfte Blätter
1 Feta, zerkrümelt
½ cup fein geriebener Parmesan

Béchamel Zutaten:
3 EL Butter
40 g (⅓ cup) Mehl
360 ml (1½ cup) Milch, bei Bedarf auch mehr
2 Knoblauchzehen, gehackt
1/4 TL Salz
¼ cup fein geriebener Parmesan

Zubereitung:
Schritt 1: Heizen Sie den Ofen auf 210 °C. Eine 22 cm Auflaufform einfetten und mit einem Stück Pergamentpapier, das groß genug ist, um den Boden zu bedecken und ein paar Zentimeter über die Seiten zu hängen, auslegen. Die Auflaufform für später auf die Seite stellen.

Schritt 2: Geben Sie das Öl in eine kleine Pfanne und erhitzen Sie es bei mittlerer bis hoher Hitze. Sobald es heiß ist, den Knoblauch in die Pfanne geben, unter Rühren etwa 1 Minute lang braten, bis er duftet, aber nicht braun wird. Das Tomatenmark, den Kreuzkümmel, den Koriander und die Chiliflocken hinzufügen und unter häufigem Rühren eine weitere Minute kochen, bis alles tiefrot ist. Etwas abkühlen lassen, dann zusammen mit den roten Paprikaschoten, dem Zucker, dem Salz und einer guten Prise Pfeffer in eine kleine Küchenmaschine geben und zu einer glatten Masse mixen.

Schritt 3: Die Mischung in eine sehr große Schüssel geben und den Kürbis, die Lasagneblätter, den Spinat, das Basilikum, den Feta, den Parmesan, 1 ¼ Teelöffel Salz und eine gute Prise gemahlenen Pfeffer hinzufügen. Vergewissern Sie sich mit Ihren Händen, dass alles gut durchmischt ist. Füllen Sie diese Mischung in die ausgelegte Auflaufform, indem Sie jeweils ein Drittel in die Form geben und leicht andrücken, um sicherzustellen, dass alles gleichmäßig und kompakt verteilt ist. Decken Sie die Form oben mit Alufolie ab, sodass es fest verschlossen ist. In das Backrohr geben (mittlere Schiene) und 1 Stunde lang backen.

Schritt 4: In den letzten 15 Minuten der Backzeit das Béchamel zubereiten: Butter in einem mittelgroßen Topf bei mittlerer Hitze schmelzen. Mehl einrühren, unter ständigem Rühren 2 bis 3 Minuten lang kochen, bis es nach Popcorn zu riechen beginnt. Langsam die Milch einfließen lassen, jeweils portionsweise, bei jeder Zugabe rühren, bis alles eingearbeitet ist. Die Hitze auf mittlere Stufe herunterschalten, den Knoblauch und ¼ Teelöffel Salz hinzufügen. Mit einem Kochlöffel umrühren und 2 Minuten lang kochen, dabei ständig rühren, damit der Boden nicht anbrennt, solange bis die Masse schön glatt ist. Vom Herd nehmen und den Parmesan einrühren. Wenn die Lasagne noch nicht fertig ist, decken Sie die Oberseite mit einem Stück Pergamentpapier ab, damit sich keine Haut bildet. Das Béchamel lässt sich im warmen Zustand leichter verarbeiten; bei Bedarf mit einem Schuss Milch leicht erwärmen, um sie zu lockern.

Schritt 5: Nach einer Stunde Backzeit die Lasagne aus dem Ofen nehmen und die Folie vorsichtig abziehen. Das Béchamel mit einem Spatel gleichmäßig auf der Oberfläche verteilen. (Achten Sie darauf, es nicht mit dem Boden zu vermischen; die Bechamelschicht soll weiß bleiben).

Schritt 6: Die Ofentemperatur auf 230 °C erhöhen, die Lasagne wieder auf das Backblech stellen und weitere 15 bis 20 Minuten backen, nach der Hälfte der Zeit die Form umdrehen, bis die Oberfläche schön gleichmäßig gebräunt ist. Mindestens 15 Minuten lang auskühlen lassen.

Warm oder bei Zimmertemperatur servieren. Dazu passt sehr gut ein Jerusalem Salat!

Fazit: Die Gewürze sind sehr stark und mir fast ein wenig zu scharf, das nächste Mal lasse ich wahrscheinlich Pul Biber (Aleppo Chili) weg. Die Lasagne schmeckt ganz anders als „normale“, eher orientalisch. Ich kann mir das auch sehr gut mit einem anderen Gemüse vorstellen wie: Zucchini, Melanzani oder sogar Karfiol.

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